Platooning im Busverkehr

Autor Marcel Hardrath

Platooning ist eine aufkommende Technologie im Bereich des öffentlichen Verkehrs, insbesondere im Busverkehr. Es bezieht sich auf das Konzept, bei dem mehrere Busse in einer Kolonne oder einem “Platoon” fahren, wobei der erste Bus von einem menschlichen Fahrer gesteuert wird und die nachfolgenden Busse automatisch folgen. Dieses Konzept hat das Potenzial, den öffentlichen Verkehr effizienter, sicherer und nachhaltiger zu gestalten.

Praktische Erfahrungen

In München wurden bereits erste Prototypen von Platooning-Bussen getestet. Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickelten gemeinsam mit den Stadtwerken München und dem Fahrzeughersteller EBUSCO elektrische Busse, die automatisiert einem Lead-Fahrzeug folgen. Diese Tests haben gezeigt, dass Platooning den öffentlichen Verkehr effizienter machen kann.

Mehrere Hersteller sind in der Entwicklung von Platooning-Technologien führend. Dazu gehören:

EBUSCO: Dieser Hersteller hat in Zusammenarbeit mit dem KIT und den Stadtwerken München elektrische Busse entwickelt, die automatisiert einem Lead-Fahrzeug folgen.

MAN und Scania: Diese beiden traditionsreichen Marken besitzen weitreichende Expertise und gelten als führend im Bereich Platooning im Straßengüterverkehr.

  • Technische Herausforderungen

    Die Implementierung von Platooning-Technologien stellt eine Reihe von technischen Herausforderungen dar. Dazu gehören die Notwendigkeit einer zuverlässigen Kommunikation zwischen den Fahrzeugen, die Fähigkeit, in Echtzeit auf Veränderungen in der Umgebung zu reagieren, und die Notwendigkeit, die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten.
    Darüber hinaus müssen die Fahrzeuge in der Lage sein, in einer Vielzahl von Wetter- und Straßenbedingungen zu funktionieren. Dies erfordert fortschrittliche Sensoren und Algorithmen, um sicherzustellen, dass die Fahrzeuge sicher und effizient fahren können.

  • Regulatorische Herausforderungen

    Neben den technischen Herausforderungen gibt es auch regulatorische Herausforderungen, die überwunden werden müssen. Dazu gehört die Notwendigkeit, Gesetze und Vorschriften weiterzuentwickeln, die den Einsatz von Platooning-Technologien im öffentlichen Verkehr regeln.
    In vielen Ländern gibt es derzeit keine spezifischen Gesetze oder Vorschriften, die den Einsatz von Platooning-Technologien im öffentlichen Verkehr regeln. Dies bedeutet, dass es oft unklar ist, wie diese Technologien rechtlich eingesetzt werden können.

  • Öffentliche Akzeptanz

    Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Implementierung von Platooning-Technologien im öffentlichen Verkehr ist die öffentliche Akzeptanz. Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit die Vorteile dieser Technologien versteht und Vertrauen in ihre Sicherheit hat.
    Um dies zu erreichen, ist es wichtig, umfassende Informations- und Aufklärungskampagnen durchzuführen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Öffentlichkeit in den Prozess der Implementierung von Platooning-Technologien einbezogen wird, um sicherzustellen, dass ihre Bedenken und Bedürfnisse berücksichtigt werden.

Kosten für den Einsatz von Platooning-Technologien

Die genauen Kosten für den Einsatz von Platooning-Technologien können variieren, da sie von vielen Faktoren abhängen, einschließlich der spezifischen Technologie, der Anzahl der Fahrzeuge, der Infrastruktur und der geografischen Region. Es ist jedoch bekannt, dass die Einführung von Platooning-Technologien erhebliche Investitionen erfordert.

Zum Beispiel hat das Pilotprojekt für Platooning auf der A9 in Deutschland, das von DB Schenker durchgeführt wurde, rund zwei Millionen Euro an Fördermitteln vom Bund erhalten. Dies beinhaltet jedoch nicht nur die Kosten für die Technologie selbst, sondern auch die Kosten für Tests und Forschung und bezog auf den LKW-Verkehr.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass trotz der hohen Anfangsinvestitionen, die mit der Implementierung von Platooning-Technologien verbunden sind, diese Technologien das Potenzial haben, langfristige Einsparungen zu erzielen. Beispielsweise können durch Platooning Personal- und Kraftstoffeinsparungen erzielt werden, was zu niedrigeren Betriebskosten führt.

Flächendeckende Einführung von Platooning

Es gibt bereits Pläne Platooning im Straßengüterverkehr flächendeckend einzuführen. DB Schenker, ein führendes Logistikunternehmen, hat ermittelt, dass Platooning großflächig im Logistiknetz eingesetzt werden kann. Sie haben festgestellt, dass etwa 40 Prozent der gefahrenen Kilometer in Platoons durchgeführt werden könnten. Allerdings sind dafür weitere Tests und entsprechende regulatorische Rahmenbedingungen notwendig.

In München wurden bereits erste Prototypen von Platooning-Bussen getestet. Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickelten gemeinsam mit den Stadtwerken München und dem Fahrzeughersteller EBUSCO elektrische Busse, die automatisiert einem Lead-Fahrzeug folgen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die flächendeckende Einführung von Platooning sowohl technische als auch regulatorische Herausforderungen mit sich bringt. Daher ist es wahrscheinlich, dass die flächendeckende Einführung von Platooning schrittweise erfolgen wird, beginnend mit Pilotprojekten und schrittweisen Erweiterungen.

Schlussfolgerung

Platooning im Busverkehr ist eine aufregende und vielversprechende Technologie, die das Potenzial hat, den öffentlichen Verkehr zu revolutionieren. Es gibt jedoch noch viele Herausforderungen zu überwinden, bevor diese Technologie weit verbreitet eingesetzt werden kann.

Es ist wichtig, dass wir weiterhin in Forschung und Entwicklung investieren, um diese Technologie zu verbessern und ihre Akzeptanz zu fördern. Darüber hinaus ist es wichtig, dass wir Gesetze und Vorschriften entwickeln, die den Einsatz von Platooning-Technologien im öffentlichen Verkehr regeln, und dass wir die Öffentlichkeit in diesen Prozess einbeziehen.

Mit der richtigen Herangehensweise und den richtigen Investitionen hat Platooning im Busverkehr das Potenzial, den öffentlichen Verkehr effizienter, sicherer und nachhaltiger zu gestalten. Es ist eine aufregende Zeit für den öffentlichen Verkehr, und wir freuen uns darauf, zu sehen, wie sich diese Technologie in den kommenden Jahren entwickelt.